Dokumentarfilm „Die Kinder aus Korntal“

Seit den 1950er Jahren wurden hunderte Kinder in den Kinderheimen der evangelischen Brüdergemeinde im schwäbischen Korntal missbraucht. 2013 wurde dieser Missbrauchsskandal öffentlich und seitdem haben über 150 ehemalige Heimkinder ihr Schweigen gebrochen und berichten über Zwangsarbeit, körperliche und psychische, sowie sexualisierte Gewalt. Im Aufklärungsbericht werden 81 Täter*innen genannt. Der Prozess der Aufarbeitung und die daraus folgenden Anerkennungszahlungen sind umstritten und werden von einigen Betroffenen als „Missbrauch nach dem Missbrauch“ bezeichnet.

Der Dokumentarfilm „Die Kinder aus Korntal“ von Julia Charakter zeigt Betroffene und ihre Geschichten und porträtiert Aufarbeitung und Verdrängung. Der Film begleitet sechs Betroffene, darunter Detlev Zander, der 2013 mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit ging und sich seitdem gemeinsam mit weiteren Betroffenen für die Aufklärung der Taten einsetzt. Neben intensiven Schilderungen der Betroffenen, zeigen die Aussagen von Gemeindemitgliedern welche Rolle Vertuschung und Verharmlosung der Ereignisse in der Brüdergemeinde spielen. Mit diesem ergreifenden und einfühlsamen Film gibt die Regisseurin und Drehbuchautorin Julia Charakter den Betroffenen die Möglichkeit ihre Geschichte selbst zu erzählen und die Details zu schildern, welche ihrer Meinung nach nicht im Aufklärungsbericht nicht offenbart.

Am 26. September 2024 kommt der Film deutschlandweit in die Kinos und setzt damit ein Zeichen gegen das Vergessen der Missbrauchsfälle.

Bereits am 24.09.2024 ist die Premiere und Start der deutschlandweiten Kinotour mit Team und Protagonist*innen in Stuttgart. Am 27.09.2024 findet die Kinotour im fsk Kino Berlin zusammen mit Eckiger Tisch statt.

Weitere Informationen zum Film und zur Kinotour finden Sie hier.

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