„Aufarbeitung, Hilfe und Entschädigung“
Seit 2010 fordert ECKIGER TISCH im Namen der Betroffenen die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, Hilfe für die Betroffenen sowie eine angemessene Entschädigung für die ihnen zugefügten Schäden. Auf die Erfüllung dieser drei Forderungen warten die Betroffenen bis heute vergeblich.
Aufarbeitung
Die im September 2018 von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlichte „MHG-Studie“ hat deutlich gemacht, wie wenig Bereitschaft bei der katholischen Kirche besteht, die Missbrauchsfälle der Vergangenheit konkret und umfassend aufzuklären und eine unabhängige Aufarbeitung zu ermöglichen. Ermittelt wurden in dieser Studie lediglich Zahlengerüste, nämlich die von 3.677 „aktenkundigen“ Betroffenen und 1.670 Priestern als Missbrauchstätern. Wo diese Taten stattgefunden haben, wird ebenso verschwiegen wie die Frage, wo sich diese (namenlosen) Täter heute befinden. Es werden keinerlei konkrete Zusammenhänge benannt.
Wie viele sind vom Missbrauch durch katholische Priester betroffen?
Mittlerweile wissen wir, dass der Missbrauch durch katholische Priester eine erheblich größere Dimension hat, als die Ergebnisse der MHG-Studie nahelegen könnten. Aus einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Ulm geht hervor, dass in den vergangenen Jahrzehnten vermutlich mehr als 100.000 Menschen von sexuellem Missbrauch durch katholische Priester betroffen waren und sind.
Hilfe
Seit 2010 wenden sich von sexuellem Missbrauch durch katholische Priester Betroffene in großer Zahl an ECKIGER TISCH Tisch mit der Bitte um Beratung, Unterstützung, Hilfe etc. Sie schildern, dass sie von Seiten der katholischen Kirche kaum Hilfe und Unterstützung erfahren. Viele machen negative Erfahrungen im Kontakt mit der Kirche, und sehr viele Betroffene möchten mit der Organisation, die jahrzehntelang die Täter geschützt hat, überhaupt nichts mehr zu tun haben. Menschen, die in ihrer Kindheit von katholischen Priestern missbraucht worden sind, müssen lebenslang mit den zerstörerischen Auswirkungen des Missbrauchs weiterleben. Viele Lebensbereiche können von weitreichenden Beeinträchtigungen gezeichnet sein:
- Viele Betroffene erleben im weiteren Leben erhebliche Probleme bei zwischenmenschlichen Beziehungen, Bindungen und Partnerschaften.
- Oft wurde die Beziehung zum eigenen Körper beschädigt, Intimität und Sexualität sind daher für viele Betroffene problembelastet.
- Viele Betroffene konnten und können sich nicht beruflich und erwerbsmäßig entfalten, viele leben auch in wirtschaftlicher Not.
- Viele Betroffene leiden über die gesamte Lebensspanne an psychischen Problemen wie Depressionen, Suchterkrankungen oder anderen psychische Erkrankungen.
- Manche Betroffene, die nicht die Kraft hatten, mit dem Erlittenen weiterzuleben, haben ihr Leben beendet.
Entschädigung
Unterstützen Sie uns!
Um unsere Arbeit weiterhin verlässlich fortsetzen und finanzieren zu können, suchen wir Spender und Fördermitglieder, die uns einmalig oder regelmäßig unterstützen möchten.