Ausstellungseröffnung des Kunstprojektes „Transparenz“

Diesen Samstag, den 28.09.2024, um 11:00 Uhr eröffnet die Kunstaustellung „Transparenz“ in der Liebfrauenkirche Bocholt. Die Künstlerin Christa Maria Prein hat dies gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden von Eckiger Tisch e.V. und Sprecher der Selbsthilfe Rhede Martin Schmitz konzipiert. Die Ausstellung ist vom 28.09.2024 bis zum 23.11.2024 in der Liebfrauenkirche Bocholt, St. Gudula-Kirche Rhede und abschließend in der St. Georg-Kirche Bocholt zu finden. An verschiedenen Terminen stehen Mitglieder der Selbsthilfe Rhede sowie Vertreterinnen der Pfarreien Liebfrauen, St. Gudula und St. Georg zum Gespräch bereit. Sie führen gerne spontane Besucherinnen durch die Ausstellung. Alle wichtigen Informationen zur Ausstellung finden Sie in diesem Flyer.

Unter dem Titel „Macht und Machtmissbrauch in der katholischen Kirche“ ist im Juni 2022 eine Studie zum sexuellen Kindesmissbrauch im Bistum Münster erschienen. Dort sind u.a. Verbrechen von Priestern beschrieben, die in Bocholt, Isselburg und Rhede eingesetzt waren. Auf diese Weise hat das Forscherteam mehr Licht in das Dunkelfeld sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche gebracht. Die Transparenz, die im Zuge der Aufarbeitung von Missbrauchstaten hergestellt wird, kann Unterschiedliches auslösen: Verbitterung über die Kirche, Verständnis für die Situation von unmittelbar Betroffenen, Motivation zur Verhaltensveränderung in der Kirche.

Das Kunstprojekt, das die Künstlerin Christa Maria Prein zusammen mit dem Sprecher der Selbsthilfe Rhede Martin Schmitz konzipiert hat, möchte dazu anregen, sich in den Prozess der Aufarbeitung hineinzubegeben. Dabei werden Worte zur Auseinandersetzung angeboten, die innere Reaktionen auf Missbrauch in der Kirche beschreiben. Diese Begriffe sind in Scherenschnitttechnik auf Glasbausteinen abgebildet, die in sieben Stelen eingefügt sind. Der beleuchtete farbige Hintergrund korrespondiert mit den einzelnen Worten und trägt als künstlerisches Mittel wortwörtlich dazu bei, mehr Licht in den Prozess der Aufarbeitung zu bringen. Je nach Standort entsteht auf den Glasbausteinen optisch eine Verzerrung, die dazu einlädt, den Blickwinkel immer wieder zu verlagern.