Zentralkomitee der deutschen Katholiken bittet Betroffene von sexuellem Missbrauch um Entschuldigung
15 Jahre nach dem Missbrauchsskandal am Berliner Canisius-Kolleg fordert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) eine intensivere Aufarbeitung des Themas innerhalb der Kirche. Die Vorsitzende Irme Stetter-Karp erklärte, dass über mehrere Jahre hinweg hätten auch weite Teile der organisierten Vertretung der katholischen Zivilgesellschaft in Deutschland „das Thema verdrängt und das Ausmaß der Gewalttaten nicht für möglich gehalten.“ Sie fügte hinzu: „Als Präsidentin des ZdK bitte ich die Betroffenen von sexueller Gewalt in der Kirche um Entschuldigung.“ Der katholische Missbrauchsskandal, der 2010 bekannt wurde, löste bundesweit eine Welle Meldungen von Missbrauchsfällen in kirchlichen und anderen Institutionen aus.
ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose betonte die Notwendigkeit, den Opfern neben Anerkennungszahlungen auch Schadensersatz zu leisten: „Wir haben in der Kirche die Zahlung von Geldern zur Anerkennung des Leids, das ist gut so. Aber diese Zahlungen ersetzen nicht die Frage nach Schadensersatz.“ Er unterstützte zudem den Vorschlag von Missbrauchsbeauftragten Kerstin Claus, eine Stiftung zu gründen. Eine Stiftung könne sowohl Unterstützung durch Beratung und Therapie bieten als auch die Kultur der Anerkennung und Erinnerung stärken.
Mehr Informationen finden Sie hier: katholisch.de (28.01.2025): ZdK bittet Missbrauchsbetroffene um Entschuldigung