Erklärung von ECA Global zum Tod von Papst Franziskus
Mit Respekt und Anteilnahme spricht Ending Clergy Abuse Global (ECA) Beileid zum Tod von Papst Franziskus aus.
Für viele war Papst Franziskus ein Symbol der Hoffnung und Erneuerung innerhalb der katholischen Kirche. Seine Worte betonten oft Mitgefühl, Inklusion und Wandel. Er ebnete Wege für neue Dialoge und sein Einsatz für Barmherzigkeit, die Armen und Umweltgerechtigkeit inspirierte viele – innerhalb und außerhalb der Kirche.
Doch als internationale Betroffeneninitiative, die sich für die Gerechtigkeit von Betroffenen sexuellen Missbrauchs durch Kleriker einsetzt, muss ECA Global anerkennen, dass sein Pontifikat es versäumte, die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der anhaltenden Missbrauchskrise der Kirche zu ergreifen.
Wie seine beiden direkten Vorgänger sprach auch Papst Franziskus Entschuldigungen aus und traf sich privat mit ausgewählten Betroffenen. Doch auf seine Worte, folgten nicht die angemessenen Taten. Unter seiner Führung versäumte es die Kirche, Bischöfe für ihre Rolle bei der Ermöglichung, Vertuschung und Fortsetzung von Missbrauch zur Rechenschaft zu ziehen. Systemische Veränderungen blieben aus. Der Rücktritt einiger Würdenträger hinter verschlossenen Türen ersetzt keine öffentliche Rechenschaftspflicht. Er weigerte sich Mitverantwortliche zu entlassen oder zu bestrafen und verriet damit die moralische Verpflichtung der Kirche, die Schwachen zu schützen.
Betroffene verdienen mehr als symbolische Gesten. Sie verdienen Sicherheit, Würde und Wahrheit.
Es reicht nicht mehr, das Leid anzuerkennen. Die Stimmen der Betroffenen müssen gehört, geglaubt und ins Zentrum der Reform gestellt werden. Ihre Erfahrungen müssen die Richtlinien, Praktiken und den kulturellen Wandel prägen, der für echte Verantwortungsübernahme und Aufarbeitung notwendig ist.
Während sich die Kirche auf die Wahl ihres nächsten Papstes vorbereitet, muss der Weg klar sein: Der nächste Papst muss dort handeln, wo Papst Franziskus es nicht tat. Er muss eine universelle Null-Toleranz-Politik umsetzen – eine, die Geistliche vollständig für Missbrauch und dessen Vertuschung zur Verantwortung zieht. Er muss Geheimhaltung und Komplizenschaft ablehnen und den Schutz von Kindern und schutzbedürftigen Erwachsenen ins Zentrum der Mission der Kirche stellen.
ECA Global bleibt standhaft in dem Einsatz für die Betroffenen von sexuellem Missbrauch. ECA Global wird weiterhin für eine Kirche eintreten, in der Wahrheit, Gerechtigkeit und die Würde der Betroffenen keine idealistischen Werte, sondern grundlegende Prinzipien sind.
Die originale Stellungnahme von ECA Global wurde in Englisch veröffentlicht. Diese finden Sie hier: