Strategietreffen des Aktionsbündnis der Betroffeneninitiativen
Anlässlich der Aufdeckung des Missbrauchsskandals innerhalb der Katholischen Kirche vor 15 Jahren trafen sich am vergangenen Wochenende mehr als 20 Vertreter*innen aus 15 Betroffenen-Initiativen zu einem Strategie-Treffen in Berlin Neukölln.
Bei diesem Treffen wurden gemeinsam vielfältige Aktionen im Rahmen der Kampagne für gerechte Entschädigung bzw. gegen die Einrede der Verjährung durch katholische Bischöfe besprochen und geplant.
Weitere Themen waren die vielfältige Kritik am System der sogenannten Anerkennungsleistungen durch die Katholische Kirche (beginnend mit häufig re-traumatisierenden Befragungssituationen, über beschämend niedrige Leistungsbewilligungen bis zu erniedrigenden Plausibilitätsgutachten) und die Frage von vertrauenswürdigen, sachkundigen Opferanwälten.
Darüber hinaus haben sich die Vertreter*innen auch über die Notwendigkeit von juristischen Entscheidungen zum Thema Schmerzensgeld für Betroffene ausgetauscht.
Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Fotoshooting mit einer Berliner Fotografin (Leona Goldstein) am Canisius – Kolleg in Tiergarten, als Ursprungsort für die Aufdeckung des katholischen Missbrauchsskandals.
Mehr über die Aufdeckung des katholischen Missbrauchsskandals:
Am 14.01.2010 wandten sich drei ehemalige Schüler des Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg Berlin, an den damaligen Rektor P. Klaus Mertes SJ und berichteten von ihren Missbrauchserfahrungen, die sie an der Schule erlebt hatten. Infolgedessen signalisierte P. Klaus Mertes SJ in einem Brief an Alt-Schüler*innen der 70er und 80er Jahre, möglichen Opfern Gesprächsbereitschaft. Zwei Wochen später berichtete die Presse und es begann eine Welle der Enthüllungen sexueller Gewalt in katholischen Bildungseinrichtungen. Am Canisius-Kolleg gab mehr als 60 Meldungen von Betroffenen. Damit wurde dieser Tag der Ausgangspunkt für den katholischen Missbrauchsskandal in Deutschland.


