Missbrauchsbetroffener startet Petition für den „Schutz für Opfer sexuellen Missbrauchs: Anerkennung als Arbeitsunfall“

Michael Schoppe, selbst Betroffener von sexueller Gewalt durch Kleriker, hat mit die Petition „Schutz für Opfer sexuellen Missbrauchs: Anerkennung als Arbeitsunfall“ an den Deutschen Bundestag gestartet. Er fordert darin eine gesetzliche Neuregelung: Sexueller Missbrauch, der im Rahmen beruflicher oder ehrenamtlicher Tätigkeiten geschieht, soll ausnahmslos als Arbeitsunfall anerkannt werden.

Aktuell erschweren gesetzliche Lücken und institutionelle Abwehrmechanismen vielen Betroffenen den Weg zu Entschädigung und Unterstützung – so auch im Fall von Michael Schoppe. Obwohl der Missbrauch im Kontext einer kirchlichen Tätigkeit geschah, erkennt die zuständige Berufsgenossenschaft (VBG) den Vorfall nicht als Arbeitsunfall an. Das betroffene Erzbistum verweist seinerseits auf die Zuständigkeit der Versicherung. Für Betroffene wird so Hilfe verwehrt und die Institution entzieht sich der Verantwortung.

Die Petition kritisiert insbesondere die juristische Trennung zwischen „privat“ motiviertem und „dienstlich“ bedingtem Missbrauch. Diese Unterscheidung gehe an der Lebensrealität der Betroffenen vorbei. Entscheidend sei nicht das vermeintliche Motiv des Täters, sondern der Kontext: Wenn Missbrauch im Rahmen einer Tätigkeit unter der Verantwortung einer Institution geschieht, muss diese auch die Verantwortung übernehmen.

Die Petition fordert:

Zur Petition: Petition · Schutz für Opfer sexuellen Missbrauchs: Anerkennung als Arbeitsunfall! · innn.it

Jede Unterschrift hilft dabei, ein klares Signal an die Politik zu senden: Betroffene sexueller Gewalt dürfen nicht länger mit juristischen Ausflüchten allein gelassen werden.