Kardinal Marx hat zum Tag der Begegnung eingeladen – der Betroffene Wilfried Fesselmann wurde jedoch auch nach mehrfacher Anfrage nicht eingeladen

Am Samstag, dem 26.10.24 hat der Kardinal Marx Betroffene von sexualisierter Gewalt zum dritten „Tag der Begegnung“ nach Erding eingeladen. Kardinal Reinhard Marx, Generalvikar, Christoph Klingan und Amtschefin Stephanie Herrmann haben sich bei diesem Treffen mit mehreren Betroffenen ausgetauscht. Allerdings wurden nur ausgewählte Betroffene zu dem Treffen eingeladen.

Der Betroffene und Deutschland Repräsentant SNAP Europe Wilfried Fesselmann, der in seiner Kindheit von dem Pfarrer Peter H sexuell missbraucht wurde, hat seit über einem Jahr bereits vier Briefe zum Kardinal Marx geschrieben und zwei Antworten von der Stabsstelle Recht bekommen. Im dritten Brief von April und im aktuellen Brief von September hat der Betroffene nochmals um eine Einladung zum Gespräch gebeten. Zum dritten „Tag der Begegnung“ hat Kardinal Marx zwar andere Betroffene eingeladen, aber Wilfried Fesselmann wurde auch nach mehrfacher Gesprächsanfrage durch seine Briefe nicht eingeladen.

Der Anlass für die Gesprächsanfragen von Wilfried Fesselmann ist, dass ihm im April 2008 Kirchenrichter Lorenz Wolf im Auftrag von Kardinal Marx die Staatsanwaltschaft Traunstein nach Hause geschickt hatte, um den Betroffenen laut eigener Aussage „mundtot zu machen“. Laut WSW-Gutachten München war eine angebliche Erpressung Grund für den Besuch der Staatsanwaltschaft. In einem persönlichen Gespräch möchte Wilfried Fesselmann dies mit Kardinal Marx und Kirchenrichter Lorenz Wolf klären, aber auch nach sämtlichen Brief, bleibt ein Gesprächseinladung von Seiten des Kardinals Marx aus.

Wilfried Fesselmann selbst merkt an, dass Kardinal bereits in der in der ARTE-Doku „Schweigen und Vertuschen – Die Totsünden der katholischen Kirche“ nicht über Pfarrer Peter H sprechen wollte und der Betroffene bewertet das Ausbleiben einer Einladung zu einem Gespräch folgendermaßen: „Er traut sich nicht mich einzuladen, dies ist sehr scheinheilig“.

Weitere Informationen zum dritten „Tag der Begegnung“ finden Sie hier:
katholisch.de (27.10.2024): Kardinal Marx: Bei Missbrauch auch die sozialen Folgen sehen
Merkur (28.10.2024): Freising: Missbrauch in Kirche – Kardinal Marx findet klare Worte