In Gedenken an Albin Reichmuth
Am Freitag, 15. August 2025, ist Albin Reichmuth, der Gründungspräsident der Deutschschweizer Betroffenenorganisation IG-MikU, im Alter von 78 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.
Albins Leben war geprägt von jahrelangem Missbrauch, den er als Kind erlitt. Aus seiner eigenen Betroffenheit entsprang sein unermüdlicher Einsatz für andere Betroffene. Bereits vor der Gründung der IG-M!kU rief er eine Selbsthilfegruppe ins Leben, die bis heute einen geschützten Raum für Austausch bietet. Mit der Vereinsgründung im Jahr 2021 setzte er einen weiteren Meilenstein. Sein Engagement gab Betroffenen in der Deutschschweiz eine Stimme – in der Öffentlichkeit ebenso wie gegenüber der Kirche.
Albin Reichmuth war ein empathischer Zuhörer und ein treuer Weggefährte für viele Betroffene. Trotz zahlreicher Widerstände kämpfte er beharrlich für die Rechte von Betroffenen und für Prävention. Auch nachdem er krankheitsbedingt das Präsidium der IG-M!kU niederlegen musste, blieb er dem Vorstand bis zu diesem Frühjahr als Kassier treu. Für seinen Mut und sein Engagement erhielt er 2021 eine Nominierung für den Prix Courage und wurde 2022 gemeinsam mit Jacques Nuoffer mit dem Preis der Herbert-Haag-Stiftung ausgezeichnet.
Wir danken Albin von Herzen für seinen großartigen Einsatz. Sein Vermächtnis bleibt in der IG-M!kU lebendig. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Mehr Informationen finden Sie beim Verein IG-M!kU.
Über die IG-M!kU (Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld):
„In der IG-M!kU stehen Betroffene und nicht direkt Betroffene gemeinsam dafür ein, dass Übergriffe im kirchlichen Umfeld, ob körperlicher oder seelischer Art, thematisiert und aufgearbeitet werden.“