Haushaltsausschuss streicht Mittel für den Fonds Sexueller Missbrauch: Betroffene fordern „Rettet den Fonds“

Heute, am 18. November 2025, ist der 10. Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch. Dieser wurde im Jahr 2015 vom Ministerausschuss des Europarats als Fortsetzung der ONE in FIVE-Kampagne zur Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder den 18. November zum Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch eingeführt. (#EndChildSexualAbuseDay) Anlässlich diesen Tages forderten heute Vertreter*innen des Aktionsbündnisses der Betroffeneninitiativen und Unterstützer*innen vor dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) , dass der Fonds sexueller Missbrauch (FSM) weitergeführt wird.
Haushaltsausschuss streicht Mittel für den Fonds Sexueller Missbrauch im Haushalt 2026
Vergangene Woche hatte der Haushaltsausschuss in der Bereinigungssitzung für den Haushalt des nächsten Jahres beschlossen, die finanziellen Mittel für den Fonds Sexueller Missbrauch vollständig zu streichen. Matthias Katsch, der Geschäftsführer und Sprecher für Eckiger Tisch, bezeichnet die Entscheidung als „Vertrauensbruch und ein fatales Signal an die Betroffenen sexuellen Missbrauchs“. Die neue Bundesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag im Mai noch angegeben, den Fonds fortführen zu wollen. Mit der Kürzung werden die Betroffenen, die sich auf die Unterstützung der Regierung verlassen hatten, nun faktisch sich selbst überlassen. Eckiger Tisch fordert eine Übergangslösung, damit die Leistungen an Betroffene weiter ausgezahlt werden können, bis das Familienministerium ein angemessenes Gesetz zur Sicherung des Unterstützungsangebots vorlegen kann.
Der Fonds Sexueller Missbrauch ist für Betroffene unverzichtbar, weil er durch bis zu 10.000 Euro für therapeutische, psychosoziale und alltagsentlastende Hilfen einen niedrigschwelligen Zugang zu dringend benötigender Unterstützung bietet und damit zentrale Versorgungslücken schließt. Betroffeneninitiativen fordern deshalb, dass das Familienministerium einen gesetzlichen Rahmen zur dauerhaften Sicherung dieser Leistungen entwickelt.
Offener Brief zum Fonds Sexueller Missbrauch
Aus diesem Anlass hat Eckiger Tisch gemeinsam haben die Bundeskoordinierung Spezialisierter Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend (BKSF), Eckiger Tisch und 25 weitere Organisationen, Initiativen und Fachverbände einen Offenen Brief an die Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch, Kerstin Claus, sowie an die Fraktionsvorsitzenden der Regierungskoalition, Dr. Matthias Miersch und Jens Spahn, veröffentlicht. Hier mehr dazu: Offener Brief zum Fonds Sexueller Missbrauch (FSM) | Eckiger Tisch e.V.
Weitere Informationen zum Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch: 18 November: Day for the Protection of Children against Sexual Exploitation and Sexual Abuse – Children’s Rights