Bistum Münster pflanzt Blutbuchen als Erinnerung an Missbrauchsbetroffene

Anlässlich des Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt am vergangenen Montag, den 18.11.2024 hat das Bistum Münster in vielen Kirchengemeinden daher Blutbuchen gepflanzt, um an die Missbrauchsopfer der katholischen Kirche zu erinnern. Betroffene aus dem Bistum Münster haben die Aktion mit organisiert, möchten aber anonym bleiben. Der Gedanke hinter der Aktion ist, dass die rote Blätter und hängenden Äste der Blutbuche, an das Leid der vielen Betroffenen erinnern soll.

Die Aktion ist jedoch auch innerhalb von Kirchengemeinden und Betroffeneninitiativen umstritten. Martin Schmitz, selbst Betroffener und Vorstandsvorsitzender von Eckiger Tisch, wünscht sich von dem Bistum mehr als nur ein symbolisches Gedenken: „Letztendlich hat die katholische Kirche all die Jahre versteckt, vertuscht und Täter geschützt. Am Verständnis der katholischen Kirche von Klerikalismus und den Machtstrukturen muss sich etwas ändern – sonst hört der Missbrauch nicht auf.“ Daher befürchtet er, dass eine solche Gedenkaktion als ein Schlussstrich der Aufarbeitung interpretiert werden kann, obwohl es dafür noch viel zu früh ist.

Mehr darüber erfahren Sie im Beitrag des WDR: Blutbuchen: Erinnerung an Missbrauchsopfer in der katholischen Kirche