Betroffener erstattet Anzeige gegen die katholische Kirche

Jochen Holtrup, Betroffener sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, erstattet Strafanzeige gegen die Institution. Ziel ist es, strafrechtliche Ermittlungen zur systematischen Vertuschung sexualisierter Gewalt anzustoßen.

„Ich habe das Glück, heute sprechen zu können. Doch meine Stimme steht für Hunderttausende, die bis heute im Schweigen und ihrem Leid gefangen sind.“

Holtrup stützt die Anschuldigung einer jahrzehntelangen Vertuschung und mangelnden Aufklärung – begünstigt durch leitende Verantwortungsträger der Kirche – unter anderem auf die Dunkelfeldstudie von Prof. Jörg Fegert und Kolleg*innen vom Universitätsklinikum Ulm: Bei nur 4.000 bis 5.000 bekannten Missbrauchsfällen im kirchlichen Kontext geht diese davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Betroffenen bei ca. 114.000 liegt. Er kritisiert außerdem das aktuelle Verfahren zur „Anerkennung des Leids“, das Betroffene entschädigen soll. Der Prozess sei von „Vertuschung, Hinhaltetaktik und neuer Demütigung“ durchzogen.

„Wenn Kinder systematisch missbraucht und deren Leiden vertuscht wurden, muss der Rechtsstaat handeln – auch gegenüber einer mächtigen Institution wie der Katholischen Kirche.“ Holtrup geht davon aus, dass Teile der Kirche Täter gezielt vor der Justiz geschützt haben. Deshalb fordert er die Staatsanwaltschaft auf, zu prüfen, ob dieses Vorgehen den Tatbestand der Bildung einer kriminellen Vereinigung erfüllt. Er argumentiert, dass selbst Kleriker wie Bischof Steinhäuser und Bischof Bätzing die Kirche inzwischen als Täterorganisation bezeichnen. Mehrere Studien sprächen zudem von Vertuschung, Einschüchterung, Aktenvernichtung und dem Verstecken von Tätern im Ausland.

Auf dem Youtube-Kanal seiner Betroffenen-Initiative Lichtziffer berichtet Holtrup von seiner Anzeige:

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Um seine Initiative zu unterstützen und öffentliches Bewusstsein zu schaffen, hat Holtrup eine Spendenaktion gestartet:

https://spendenaktion.de/spendenaktion/aufklarung-und-gerechtigkeit-schweigen-heilt-nichts/-55810

Bei Rückfragen können Sie Holtrup unter der E-Mail-Adresse contact@jochen-holtrup.de oder der Telefonnummer 01578 – 0362671 erreichen. Weitere Informationen sind auch auf https://www.jochen-holtrup.info zu finden.