Betroffenenbeirat im Bistum Essen wählt neue Sprecher

Am 26. Juni 2025 hat der Betroffenenbeirat des Bistums Essen in seiner Sitzung einstimmig die neuen Sprecher gewählt: Joachim Schöttler übernimmt das Amt des Sprechers, Wilfried Fesselmann wurde zum stellvertretenden Sprecher und gleichzeitig zum Pressesprecher bestimmt.

Joachim Schöttler ist selbst Betroffener und zeigt eine klare Haltung: Als Brücke zwischen individueller Erfahrung und kollektiver Verantwortung setzt er sich dafür ein, dass die Rechte von Betroffenen endlich ins Zentrum kirchlichen Handelns rücken. Für ihn ist das Amt mehr als ein Titel – es ist eine Verpflichtung, für viele zu sprechen, deren Geschichten noch im Verborgenen liegen.

„Sprecher zu sein heißt für mich nicht nur, meine eigene Geschichte zu kennen, sondern auch für viele andere einzutreten. Ich trete dem Bistum gegenüber als Stimme der Betroffenen auf – mit der klaren Haltung, dass Rechte, Anerkennung und Aufarbeitung keine Gnade sind, sondern Pflicht“, so Schöttler.

Als langjähriger Aktivist und Kläger gegen das Bistum hat Wilfried Fesselmann bundesweit Aufmerksamkeit erlangt und bereits vielen Betroffene ermutigt ihre Ansprüche einzufordern. In seiner neuen Rolle als Pressesprecher wird er weiterhin mutig, empathisch und klar für Betroffene sprechen – insbesondere für jene, die (noch) nicht die Kraft haben sich selbst zu äußern.

Seit November 2024 arbeitet der neue Betroffenenbeirat konstruktiv und solidarisch zusammen. Erste Projekte wie psychosoziale Unterstützungsangebote oder niedrigschwellige Begegnungstreffen wie offene Frühstückstreffen laufen bereits.

Bischof Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer haben dem Beirat ihre Unterstützung zugesichert und gratulierten zur neuen Wahl. Doch klar ist: Der Beirat versteht sich nicht als Bittsteller – sondern als aktive Instanz, die für strukturellen Wandel einsteht.