Warum die ELTERN ihre Kinder vor Missbrauch in der christlichen Kirche schützen müssen

Warum die ELTERN ihre Kinder vor Missbrauch in der christlichen Kirche schützen müssen (da die Kirchen es nicht können und die im Staat dafür Verantwortlichen nichts tun)

„Sexuelle Gewalt in kirchlichen Einrichtungen dürften in Deutschland aktuell etwa 200 000 Personen erlitten haben.“ … Von Wissenschaftlern des Kompetenzzentrums Kinderschutz in Ulm „wird für beide Kirchen mit jeweils etwa 100 000 Opfern gerechnet.“ (FAZ vom 24. 9. 2018, S. 1)
Soweit zum Tatbestand. Doch während alle von „der Kirche“ reden – und durchaus zu Unrecht damit v. a. die katholische Kirche meinen – und die Täter bitten, doch endlich abzulassen von ihrem bösen Tun, gibt es einen besseren, einen v. a. sichereren und verantwortlicheren Weg, den Tätern in den Arm zu fallen, statt sich zu verhalten wie das Kaninchen vor der Schlange.
Denn Eltern, die immer noch darauf warten, dass die Kirchen den Missbrauch von Kindern durch ihre Glaubensvertreter „in den Griff bekommen“, handeln inzwischen grob fahrlässig und müssen sich daher eine Mitverantwortung an der Gewalt gegen ihre Kinder durch Vertreter der Kirche zurechnen lassen, wenn es „dazu“ gekommen ist. Und bei geschätzten jeweils 100.000 Opfern durch Vertreter jeder der beiden christlichen Konfessionen in Deutschland (s. o.) ist die Wahrscheinlichkeit ja nicht besonders klein, dass es „dazu kommt“.
Also, Eltern, vertraut den Kirchen Eure Kinder (auch und gerade die Jungen!) nicht mehr an – sei es als Ministranten, sei es als Chormitglieder, als Teilnehmer an einer Wochenendfreizeit, einem Jugendlager oder oder oder …. !
Das heißt, schicken Sie Ihre Kinder ab sofort bitte konsequent nicht mehr in eine Einrichtung einer der christlichen Kirchen – denn diese Entscheidungsmöglichkeit haben Sie, und Sie haben sie jetzt und Sie sollten sie jetzt wahrnehmen – lange bevor der deutsche Staat vielleicht irgendwann in Jahrzehnten sein Abhängigkeitsverhältnis von den christlichen Kirchen ein bisschen abzubauen beginnt (wie es der irische Staat jetzt schon tut).
Natürlich wird den Kirchen damit nicht ein Gran ihrer Eigenverantwortung abgesprochen, geschweige denn werden sie im Geringsten exkulpiert für das, was sie in den letzten Jahrzehnten und inzwischen sehenden Auges zugelassen und zumindest indirekt gefördert haben – doch selbst wenn die Kirchen ernsthaft willens wären, ab jetzt mit allen Kräften gegen den Missbrauch von Kindern aus ihren Reihen vorzugehen: sie könnten es faktisch gar nicht, denn dazu müssten sie sich selbst zuwiderhandeln. (Wobei das gerade den „höheren“ Kirchenvertretern natürlich zumindest unterbewusst auch klar ist, sodass ihre Entsetzensbekundungen etc. letztlich lediglich opportunistische Lippenbekenntnisse darstellen und im besten Fall ihre tiefe Ratlosigkeit widerspiegeln. Eine Aufhebung des Zölibats jedenfalls ist keine Lösung – denn von Vertretern der protestantischen Kirche wird ja genauso missbraucht wie von katholischen Kirchenvertretern.)
Die Kirchen könnten es gar nicht, habe ich behauptet, und jetzt kommt kein „starker Tobak“, sondern ein nüchterner Blick auf die Fakten: denn anders als die beiden anderen monotheistischen Religionen, das Judentum und der Islam, sind die christlichen Kirchen ja von Hause aus grundsätzlich pädo-/homoerotisch inzestuös organisiert („inzestuös“ im psychoanalytischen Sinn verstanden) – und damit strukturell gar nicht reformierbar, oder sie müssten ihre eigenen Grundlagen widerrufen und sich damit selbst abschaffen.
Wenn ich mich nicht irre, lässt sich weder in der Thora noch im Koran ein Spruch finden wie das „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ in der christlichen Bibel, und 12 Jünger (wenn man genau hinschaut, ist das ja eine recht umfangreiche Homo-Schar, die die Polygamie bzw. mögliche Promiskuität der anderen Religionsstifter weit hinter sich lässt) gibt es auch nur in der christlichen Familiengeschichte.
Apropos Familiengeschichte, und dazu, wie stark die christliche Kirche von einer strukturell inzestuösen Konstellation geprägt ist (während sie zugleich, und nicht im Widerspruch dazu, ihre Gläubigen in einer viel tieferen Infantilität fixiert als das in den anderen Weltreligionen der Fall ist):
Denn sowohl die Dreifaltigkeit (Vater/Sohn/Heiliger Geist) als auch die Familie Christi (Maria / Josef / Sohn) spiegelt, wieder ganz anders als in Judentum und Islam, schon im Gründungsmythos des Christentums die Familiensituation wider, wobei die hysterische Marienverehrung in der katholischen Kirche sich andererseits ganz wunderbar zur Abwehr der ins Christentum eingeschriebenen und zugleich verteufelten Homosexualität eignet.
Ja, und wenn man sich Gottvater (sic) und seinen Sohn anschaut, die entscheidende Spezialität im Christentum, fällt wohl auch dem ahnungslosesten Betrachter recht schnell die Gewalttätigkeit Gottes seinem „Sohn“ gegenüber ins Auge. Dieselbe Gewalt, auf deren Hintergrund in den nachfolgenden Jahrtausenden seine selbst ernannten Vertreter auf Erden ihre ja sehr menschliche Natur ausleben, die ihnen ausgelieferten Schwächeren beherrschen zu wollen. Eben das, was sich in sexueller Gewalt an Kindern manifestiert.
Und nicht zufällig wird der Papst in der katholischen Kirche als der Stellvertreter Christi auf Erden ja der „Heilige Vater“ geheißen, also Väter all überall. Und die Kardinäle, Bischöfe, Priester usw., die ganze Hierarchie also von oben (Gott) bis unten (der Religionslehrer z. B.), sie alle treten als Gottes Stellvertreter und mit göttlichem Nimbus auf. (Wobei beim Umgang der Priester mit Ministranten, mit Kindern im Konfirmationsunterricht usw. in der christlichen Kirche unbewusst womöglich noch Vorstellungen über die homoerotisch geprägte Knabenerziehung im alten Griechenland mit herumspuken, wenn die Herren Priester zufassen oder sich von den Jungen sexuell bedienen lassen – es sind ja weit überwiegend Jungen, die von Kirchenmännern missbraucht werden.)
So weit, so schlecht, und das ist ja nun alles nichts Neues – doch wie sollten Kinder das durchschauen können, wenn ihre Eltern sie den Kirchenmännern „vertrauensvoll“ überlassen haben?!
Also, nochmal meine Bitte: Eltern, liefert Eure Kinder nicht mehr der Kirche aus ! Macht es wie die Iren – die kein Vertrauen mehr in eine Kirche haben, deren Gewalt im 20. Jahrhundert Zehntausende von Opfern in ihrem kleinen Land gefordert hat, und die aus diesen bitteren Erfahrungen bewundernswert schnell die richtigen Konsequenzen gezogen und sich von dieser Kirche abgewendet haben.
Denn kein Kind kann so unglücklich dadurch werden, dass es nicht Ministrant sein oder nicht mit auf eine Ferienfreizeit fahren soll, wie es sein Leben lang unglücklich und tief verstört sein wird, nachdem ein Mann Gottes es missbraucht hat. Und das nicht geschehen zu lassen, ist zuallererst die Aufgabe ihrer Eltern – denn von der Kirche und vom Staat können Ihre Kinder diesen Schutz in Deutschland leider nicht erwarten. Diesen Schutz mit allem Nachdruck einzufordern, ist das Eine – doch Ihre Kinder jetzt tatsächlich vor einem Missbrauch in der Kirche zu bewahren, diese Möglichkeit haben nur Sie, ihre Eltern.“

Thomas Reinke  (September 2018)