Michael S. an das Bistum Paderborn

1. Brief von Michael S. an das Bistum Paderborn

Sehr geehrter Herr Rehborn,

ich nehme hiermit Bezug auf unser heutiges Gespräch am Telefon. Wenn Sie als Missbrauchsbeauftragter die traumatische Notlage eines Opfers nicht erkennen können oder wollen und es nur auf die rechtliche Grundlage stellen, stelle ich Ihnen die Frage: Wo bitte soll sich ein Opfer der Kirche denn hinwenden? (Das schon anerkannt ist.)  Da sie mir nun unmissverständlich zu verstehen gegeben haben, ich wiederhole es:

Um überhaupt bei der Kirche einen Antrag zu stellen auf Therapie, muss ich den Nachweis erbringen das meine Erkrankungen in Bezug auf den Missbrauch sind!  Um aus der Hölle zu gehen nochmal freiwillig in die Hölle.  Lieber sterbe ich als nochmals einen Antrag zu stellen.

Ich schlafe jetzt kaum noch! Meine Träume sind kaum noch aushaltbar. Mit jeder Woche wird das Bild klarer. Mit jedem Tag stirbt auch ein Teil von mir. Und ich frage mich immer wieder und wieder wann es endlich aufhört. Es wird niemals aufhören. Jede Nacht sehe auf mein Leben und stelle mir vor wie es sich anfühlen würde ohne meine Kindheit. Ohne den Missbrauch.

Ich glaube, dass ich in meinem Leben nie den Absprung geschafft habe. Alles nach der Kindheit war nur ein ständiges weglaufen. Dann sehe ich den kleinen Micha und alles ist wieder da.

Ich kann nur noch Abends oder unter größten Ängsten vor die Tür gehen.
Von meinen anderen gesundheitlichen Problemen spreche ich schon nicht mehr. Sind ja auch nicht relevant wegen dem Missbrauch.  Ich habe ein großes Nähe-Distanz-Problem. Will mir jede Nacht die Arme aufschneiden.

Ich sitze meistens im Dunkeln und möchte nicht mehr. Dann kommen all die Bilder und Träume in der endlos Schleife.

Wissen Sie, dass ich seit meiner Kindheit keine Milch trinken kann. Da ich Milch immer nach dem Missbrauch trinken musste, um das Sperma hinunter zu spülen. Das ich keinen Alkohol trinke, weil er immer nach Alkohol gerochen hat. Sie wollen einen Nachweis. Fragen Sie Menschen aus meiner Vergangenheit. die sich immer gewundert haben, warum ich darauf so komisch reagiert habe.
Aber Sie haben mir heute die letzte Hoffnung und Glauben genommen.
Ich ziehe jetzt meinen Antrag auf Therapie bei der Kirche zurück (ist doch sinnlos und Zeitverschwendung, in Ihren Worten: keine Grundlage und Anspruch).

Ich schreibe seit Jahren über meinen Zustand und dem Zustand der Kirche. Vieles finde ich wieder in der Bischofskonferenz und bei den Maßnahmen, die es angeblich geben wird. Darum mache ich mich stark, dass man sich als Opfer nicht mehr melden soll. Wenn doch klar ist, dass man keine Hilfe bekommt und keine rechtliche Grundlage hat.

Ich lese nur: Die Opfer stehen im Mittelpunkt.  Freiwillig hat sich die Kirche noch nie gemeldet. Und wenn man anruft, passiert nichts. Ich weiß, dass ich der Kirche lästig bin, mit meiner Art und Weise. Aber genau das hat mich bis heute überleben lassen. Ich werde weiter das sagen, was ich meine und denke. Und wenn Sie darauf nicht klar kommen nennen Sie mir einen anderen Ansprechpartner. Oder eine Telefonnummer. So wie die Hotline der Kirche die es in Wirklichkeit nicht gibt aber sogar im Internet zu finden ist in Bezug auf die Bischofskonferenz. Kirche halt.

Empathie und Achtsamkeit lege ich Ihnen allen bei der Kirche mal ans Herz. (Kreuz)
Michael S.

Anmerkung: Ich stelle auf Anfrage auch alle Mails der letzten Jahre lückenlos zur Verfügung in Bezug auf die katholische Kirche.  Mein persönlicher Nachweis, dass sich die Kirche einen Dreck um die Opfer der Kirche kümmert.

 

2. Brief von Michael S. an das Bistum Paderborn

Moin Herr Wendland,

Wie vereinbart schreibe ich Ihnen eine Mail, dabei geht es mir in erster Linie um den Umgang mit mir und sehen Sie es als general Beschwerde.
Alle Mails die ich ihnen gesendet habe (Weiterleitung), auf alle habe ich keine Antwort bekommen.
Ausser Bischof Ackermann
An meine Nummer gehen Abteilungen nicht  mehr dran und wenn  es ist immer jemand anders zuständig.
Sozusagen Missbrauch gibt es im Bistum Paderborn nicht.
Siehe auch Homepage (Lingen)
Und wenn jemand wie ich als Opfer die Arbeitsweise in Frage stelle, und den Bischof kritisiere, ist das wohl eine Todsünde.

Meine Kritik entnehmen Sie aus den Mails und Zeitungsartikel.
Da warte ich seit Veröffentlichung auf richtig Stellung.
Wichtig auch, daß Sie die Texte im zeitlichen Kontext lesen.
Vor der Studie, danach oder für die Studie.
Nun mein offener Umgang passt den hohen Herren nicht.
Aber genau dies hat mich immer stark gemacht.
Aber seit Ende Januar geht es kontinuierlich mit mir bergab.
Ich hatte so sehr gehofft eine Therapie zu bekommen ohne groß mein Umfeld, Kontakte und meine Arbeit zu verlieren.
Ich habe nun über die Krankenkasse eine Therapie beantragt.
Ungefähre Wartezeiten ca 3 Monate und 3 Monate Therapie.
Das heißt nun für mich, meine Jobs kann ich vergessen, muss mir eine neue Wohnung suchen.
Mir bleibt zum Leben ca 100 Euro im Leben nach Abzug Miete Strom Telefon WLAN Fahrkarte.
Da ich aus dem Trauma und Depression zur Zeit nicht mehr rauskomme und weitere körperliche Beschwerden habe ist es mir nicht mehr möglich den Lebensstandard zu halten.
Ich muss Kosten minimieren um mich einigermaßen zu ernähren und zu leben.
Von sozialen Kontakten und weggehen kann nicht mehr die Rede sein.
Ich passe mich der Situation an.
Es geht nur noch ums Überleben.
Ich strebe gerade ein Mehrbedarf an vor dem Sozialgericht und Kostenübernahme in der Zeit der Therapie.
Dies muss ich alles machen, da es ja verjährt ist,  ich keinerlei Ansprüche habe.
Und die Kirche sich hinter ihren hohen Mauern verkriecht und unantastbar ist.
Aber da ein Bischof totalitär herrschen kann und immer das letzte Wort hat kann man ihm nicht widersprechen.
Ein Herr Ackermann oder Marx auch nicht.
Die Befugnis hört an der Grenze des Bistums auf bzw fängt an.
Darum ist Herr Ackermann auch nur eine Majonette von der Bischofskonferenz, soll für Veränderung stehen aber ohne Macht.
Ich frage mich, warum hat die Sekretärin von Herrn Becker selbst die Macht, mir den Telefonhörer aufzulegen.
Nur weil ich Fragen habe.
Vielleicht eine Unterstützung fordere.
Bei Geld hört das Verständnis für Opfer auf.
Oder besser warum bin ausgereizt?
Bis heute keine Antwort.
Einzelschicksal.
Ich bin im Social Media tätig.
Aber ich musste leider meine Kamera verkaufe um durch die Krise zu kommen.
Meine Wiedereingliederung kündigen.
Ich bin kaum noch zu etwas imstande.
Ich glaube selbst, dass ic Weihnachten dieses Jahr nicht mehr erleben werde.
Natürliche Auslese in Bezug auf die Kirche.
Ich weiß, böses Wort, aber so ist es eben.
Ich fühle mich missbrauch 3 Klasse.
Ich seh ja, wie andere Bistümer mit Opfern umgehen.
Die neue Glocke im Turm hat mehr gekostet als das, was das Bistum für Opfer ausgegeben hat.
Und hat ein größeres mediale Aufmerksamkeit.
Und kommen sie mir nicht mit Prävention.
Das ist doch normal, dass man sich an Kindern nicht vergreift.
Warum lernt man nicht aus meinen und anderen Erfahrungen?
Ich weiß, warum ich nicht eingeladen werde.
Die können mir nicht in die Augen schauen.
Ich habe wohl zu viel Empathie und Achtsamkeit.
Und ich stelle unangenehme Fragen.
Worauf niemand eine Antwort hat.
Oder Angst.
Dafür weiter Macht ausüben.
Nun ich habe meinen Antrag zurück genommen auf Therapie, wenn ich nachweisen muß, das mein Schlaganfall / Diabetes / Borderline / 1000 mal in Arme und Beine geschnitten / Herz-Kreislauf-Erkrankungen / Depressionen / Trauma / Augenerkrankung in Bezug auf auf den Missbrauch ist und ich betteln soll und meine Klappe halten.
Nee, so läuft das nicht mehr.
Die Macht hat die Kirche nicht mehr.
Ich schreibe darüber, ich muss mich nicht mehr schämen.
Und da jeder Mensch ein Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben hat, werde ich diese Recht einklagen, ich beabsichtige mit meinen Rechtsanwalt mehrere Klagen auf Unterstützung für Therapie, Wohnung, Mehrbedarf, Pflege, Unterstützung im sozialen Bereich mir von Staat, Stadt, Krankenkasse und Rentenversicherung zu holen und zu sichern.
Auch lasse ich ein Gutachten machen, dass ich immer wieder traumatisiert werde und bin. Und die Verursacher nichts machen.
Ich bin noch zu jung um zu sterben, aber irgendwann kann ich nicht mehr.
Ich möchte nur alles versucht haben.
Ich möchte nur leben, das was mir Spaß macht meine Bilder weitermachen entlastet sein von Schulden aus der Krise.
Für die nächste Krise gerüstet.
Ist das zu viel verlangt?
Für die Kirche ja, kann ja beten.
Aber das hilft nicht, das einzige was mir noch Genugtuung gibt, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, sehe ich alle wieder auf Augenhöhe.
Im Moment steht die Kirche über mir und das lässt sie mich spüren und fühlen, aber es kommt der Tag.  Also stecke ich meine ganze Kraft und Zeit nun gegen die katholische Kirche ins besondere gegen Paderborn.
Auch Sie werden nichts ändern, da Paderborn zu konservativ und in alten Zeiten und Strukturen denkt.
Ein Opfer ist denen egal, das nötigste haben die gemacht.
Aber nicht mehr und nicht weniger.
Auf keine Mail außer in Bezug auf Therapie Rehborn wurde geantwortet. Ich hab einige hundert Mal angerufen. Mehrmals wurde mir aufgelegt. Oder nie zurück gerufen.
Gruß aus B.
Michael S.

 

Michael S. hat vom Bistum Paderborn die folgende Antwort erhalten:

From: <Thomas.Wendland@erzbistum-paderborn.de> Date: Do., 11. Apr. 2019, 11:36
Subject:  Antwort: Michael S. / Missbrauch Paderborn
To: Michael S.

Sehr geehrter Herr S,
ich habe mittlerweile alle Ihre E-Mails gelesen. Auch wenn Sie sicher diese Aussage nicht mehr hören können – treffen mich Ihre Aussagen und Ihr ganz persönliches Schicksal.
Wie ich Ihnen bereits am Telefon mitgeteilt habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich Ihnen angesichts der vielen Wege, die Sie bereits hier beschritten haben, überhaupt helfen kann.
Meine Stelle dient eigentlich dazu, Menschen, die sich beschweren wollen durch das Dickicht einer Verwaltung und der kirchlichen Strukturen zu führen, um den richtigen Ansprechpartner
zu erhalten oder auch Gehör zu finden. Sie haben schon alle Ansprechpartner kontaktiert, die ich vermitteln könnte.
Dennoch habe ich Ihre Anfrage nochmals auf den Weg gebracht, um nicht auch meine Möglichkeiten ungenutzt zu lassen. Ich werde mich bei Ihnen melden, sobald ich etwas gehört habe. Herzlichen Dank für Ihre E-Mails
Mit freundlichen Grüßen
gez. Thomas Wendland
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Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn
Thomas Wendland, Domplatz 3, 33098 Paderborn
Zentralabteilung Pastorales Personal
Referent für Priesterbegleitung und Qualitätssicherung
Tel.: 05251/125-1625
Mail: thomas.wendland@erzbistum-paderborn.de

Zentralabteilung Entwicklung
Leiter Beschwerde- und Konfliktmanagement
Tel.: 05251/125-1125
Mail: beschwerde-lob@erzbistum-paderborn.de