„Meine Täter, die Priester“ – Eine ARD-Dokumentation mit Matthias Katsch

In ihrer ARD-Dokumentation „Richter Gottes“ hatte die WDR-Journalistin Eva Müller im Herbst 2015 einen aktuellen, nicht verjährten Missbrauchsfall durch Peter Riedel im Bistum Hildesheim recherchiert und aufgedeckt (Video). Im Januar 2016 sendete der WDR den zweiten Teil der Dokumentation (Richter Gottes 2).

Für ihren neuen Film „Meine Täter, die Priester“ hat sie Matthias Katsch nach Chile begleitet, wo er sich auf Spurensuche nach den beiden Haupttätern vom Canisius-Kolleg (Peter Riedel und Wolfgang Statt) begeben hat. Wolfgang Statt lebt bis heute in Chile, Peter Riedel lebt in Berlin. In Chile finden sie weitere Missbrauchsopfer von Peter Riedel.

https://www.youtube.com/watch?v=JSju_MIE0M0&feature=youtu.be

Pressetext:  Dass der Umgang der Kirche mit Missbrauch auch aktuell noch problematisch ist, zeigt nun einer der prominentesten Opfervertreter in Deutschland – Matthias Katsch – in einer exklusiven ARD/WDR Recherche auf. Der ehemalige Canisius-Schüler und Sprecher der Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“ hat 2010 den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Deutschland ausgelöst. Über dreißig Jahre blieben die Verbrechen seiner Täter, der Jesuitenpriester Peter R. und Wolfgang S. im Verborgenen. Erst 2010 werden ihre Taten am Canisius-Kolleg durch Matthias Katsch und seine Mitschüler öffentlich. Und dann? Nur so viel ist bislang bekannt: Beide Täter wurden nach 2010 in Chile gesehen.

Weil die Aufklärung nicht voran geht, hat Matthias Katsch die Dinge nun selbst in die Hand genommen. Er ist nach Chile gereist und hat dort nach den Spuren seiner Täter und weiteren Opfern gesucht – und sie gefunden. Story-Autorin Eva Müller hat ihn dabei mit der Kamera begleitet. Die Recherche zeigt: Der zweite Haupttäter am Canisius-Kolleg, Wolfgang S., wohnt bis heute in Chile und hat dort einen Sportverein für Jugendliche gegründet. Er hat seinem ehemaligen Kollegen Peter R. von dort aus Jugendliche zum „Stipendium“ nach Deutschland vermittelt. Während dieser Aufenthalte werden die Jugendlichen von Peter R. missbraucht.

Eine Rolle spielt auch das größte Sozialwerk Südamerikas: Christo Vive. Auch von hier aus brachen Jugendliche zu Priester Peter R. nach Deutschland auf, um bis zu einem Jahr bei ihm zu leben. Die Betroffenen sprechen in der ARD zum ersten Mal über Ihren Missbrauch durch Peter R. in Hildesheim, Berlin und Hannover.

Wiederholungstermine auf tagesschau24:

Einen kleinen Überblick zu Peter Riedel und Wolfgang Statt kann man hier nachlesen. Die aktuellen Reaktionen auf die Reportage kann man hier verfolgen.