Er war stets bemüht − Wir ziehen Bilanz

Stellungnahme anlässlich der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda

Zwölf Jahre nach der Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche in Deutschland stellen wir fest:

Alle haben sich entschuldigt. Alle sind tief betroffen. Aber: Es ist noch kein einziger Bischof zurückgetreten. Verantwortung diffundiert in dutzende von Studien und Gutachten. Aber ein Vergleich von Bistümern oder Orden findet nicht statt. Eine Wahrheitskommission ist überfällig.

Derweil warten die Opfer immer noch auf die versprochene schnelle Hilfe.

Kein einziger Betroffener hat eine angemessene Entschädigung erhalten, sondern alle sind mit „Freiwilligen Anerkennungsleistungen“ abgespeist werden. Die Kirche ist so vermögend wie nie zuvor.

Wir erneuern daher unsere Forderungen, die wir 2021 als Petition an die religionspolitischen Sprecher der Parteien im Bundestag übergeben haben.

Es ist alles gesagt. Auch ein neuer Beauftragter und neue Gremien werden nichts ändern. Jetzt ist die Politik gefordert. Von der Kirche erwarten wir nichts mehr. Das gilt auch für jene reformerisch orientierten Gläubigen, die sich stets betroffen zeigten, und sich auch bemüht haben. Diese Kirche hat fertig.

Das heißt nicht, dass sie nicht noch als Immobilienverwaltungsgesellschaft und größter deutscher Sozialkonzern viele Jahre Profit abwerfen kann. Die Bilanzen der Bistümer sprechen Bände.

Also alles gut gelaufen, für Ackermann und seine Bischöfe. Maria weint − über die Kinder, die verletzt wurden. Über die hartherzigen Bischöfe und ihre Gläubigen.

Für das Aktionsbündnis der Betroffeneninitiativen:

Matthias Katsch / Sprecher | Eckiger Tisch