Bundestag votiert für unabhängige Aufarbeitung von Kindesmissbrauch durch Kommission

Ohne Gegenstimmen, bei Enthaltung der Linken, stimmte der Bundestag heute für die Einrichtung einer unabhängigen Aufarbeitungskommission Kindesmissbrauch (UAK).
Diese soll noch in diesem Jahr berufen und etabliert werden, um ab Januar 2016 ihre Arbeit aufzunehmen. Die Opposition hatte insbesondere die fehlende gesetzliche Grundlage für die Kommission kritisiert, die somit auf die Rechte zur Zeugenvernehmung und Akteneinsicht, wie sie z. B. ein Untersuchungsausschuss des Parlaments hat, verzichten muss. Stattdessen sind Anhörungen von Betroffenen, Zeitzeugengespräche und Aktenauswertung auf wissenschaftlicher Basis vorgesehen. Die Kommission soll 2019 ihren Abschlussbericht vorlegen.

Als ECKIGER TISCH haben wir seit März 2010 die Aufklärung nicht nur von Taten gefordert, sondern auch von Strukturen, Verantwortlichkeiten und Ursachen des Missbrauchs insbesondere in katholischen Einrichtungen in Deutschland. 2012 haben wir dazu ein Konzept vorgelegt, das in die Konzeption der jetzt beschlossenen Kommission eingeflossen ist. Diese wird alle Institution und auch die Familie in den Blick nehmen, womit Deutschland weltweit Maßstäbe für das Thema setzen wird.
Der lange Weg bis zur Aufarbeitungskommission sowie die Kernelemente des Konzepts für ihre Arbeit erklärt dieses Fact sheet des Unabhängigen Beauftragten.

Fact Sheet_Aufarbeitungskommission.

Es war ein langer und manchmal gewundener Weg durch viele Gremien bis hierhin. Aber heute können wir stolz sein, dass wir als Betroffene gemeinsam diese Entwicklung herbeigeführt haben.