Bistum Hildesheim will unabhängigen Gutachter einsetzen

Wie heute nachmittag mitgeteilt wurde, sucht das Bistum Hildesheim einen unabhängigen Gutachter, der den Umgang des Bistums mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den Ex-Jesuit Peter Riedel in seiner Zeit als Gemeindepfarrer untersuchen soll.

„Der Gutachter soll auch den Auftrag erhalten, zu überprüfen, ob es möglicherweise weitere Fälle des sexuellen Missbrauchs durch R. in der Diözese gegeben hat“, heißt es weiter.

Hier der Link zur Seite des Bistums: http://www.bistum-hildesheim.de/bho/dcms/sites/bistum/nachrichten/nachrichten.html?f_action=show&f_newsitem_id=24697

Wir sind gespannt – auch wenn die Gewichtung der Aufgabenstellung eigentlich andersherum lauten müsste: mögliche weitere Fälle aufklären, den Opfern eine Anlaufmöglichkeit und Hilfe anzubieten. In dem Zusammenhang sind dann auch Verantwortlichkeiten zu klären, wie sich das Bistum in der Vergangenheit verhalten hat: wer wusste wann was… usw. Bis hin zur Frage einer angemessenen Entschädigung.

Dabei sollten auch die Jesuiten nicht aus der Verantwortung gelassen werden. Die Umstände, unter denen er den Orden verließ, wer informierte wen (der Orden das Bistum oder umgekehrt, oder gar nicht?) über die Vergangenheit des Peter Riedel in Berlin, die Vorgänge an der Göttinger Jesuitenpfarrei usw. -auch das gehört zu einer umfassenden Untersuchung dazu.

Jedenfalls eine gute Nachricht zum 6. Jahrestag der Veröffentlichungen über die Missbrauchsfälle am Canisius-Kolleg, die eine Wende im Umgang mit sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland brachte. Und auch für uns die Bestätigung, dass es sich lohnt hartnäckig dran zu bleiben.