Analyse der Bilanzen der deutschen Bistümer: Sie könnten, wenn sie wollten!

Eine uns vorliegende Analyse der öffentlich zugänglichen Jahresabschlüsse zeigt, dass die deutschen Bistümer seit 2010 − also seit Bekanntwerden des Missbrauchs­skandals − Milliardenüberschüsse erwirtschaftet haben. Geld, das ein­genom­men, aber nicht ausgegeben wurde, und für das die Kirchensteuerzahler / Kirchen­mitglieder keine Gegenleistung erhalten haben. Diese Gelder liegen praktisch auf den Konten der Bistümer bereit: In Form von Kassenbeständen, Bankguthaben und Wertpapieren von über 20 Milliarden Euro. Selbst nach Abzug aller Zahlungsverpflichtungen verbleiben über 10 Milliarden Euro, die problemlos sofort für Entschädigungen verwendet werden könnten, ohne dass der Betrieb in den Bistümern in irgendeiner Weise beeinträchtigt würde. Dies ergibt sich aus einer
Analyse der Jahresabschlüsse der deutschen Bistümer.

Deshalb fordern wir: Die Bischöfe müssen sofort einen Entschädigungsfonds bilden / vorfinanzieren und Anträge auf Entschädigungen entgegennehmen. Über die Details, welches Bistum und welche Ordensgemeinschaft letztlich wie viel zahlt, und ob und wie viel Geld man sich bei den Tätern und Orden zurückholen kann, sollen sie später unter sich ausmachen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Kirche über Milliarden frei verfügbarer Mittel verfügt, ist jede weitere Verzögerung inakzeptabel.

Es ist auch nicht nötig, dass die Bischöfe darüber Einigkeit erzielen. Ein paar Bistümer würden schon ausreichen, um den Entschädigungsfonds vorzufinanzieren. Die Erzbistümer Paderborn, Köln oder München wären sogar alleine in der Lage, den Fonds vorzufinanzieren.

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