Ako-Zwischenbericht: Weitere Opfer, noch mehr Täter
Ein gründlicher Zwischenbericht über die Missbrauchsfälle am Bonner Aloisiuskolleg liegt endlich vor. Beim ersten Eckigen Tisch in Berlin am 29. Mai war eine solche Untersuchung gefordert und vom Provinzial zugesagt worden – ebenso wie die Nachuntersuchung am Canisius-Kolleg durch Andrea Fischer.
Hier der Untersuchungsbericht des Teams von Prof. Zinsmeister: Zwischenbericht Zinsmeister-Team
Die Zahl der Opfer, die über Missbräuche und Misshandlungen seit den 50er Jahren berichten, hat sich gegenüber dem Raue-Bericht deutlich erhöht, ebenso die Anzahl der beschuldigten Jesuiten und Mitarbeiter.
Der Bericht beleuchtet sorgsam auch jene Fälle von „Grenzüberschreitungen“, die für heftige Diskussionen und Abwehr durch nicht selbst betroffene Alt-Schüler gesorgt hatten. Dies gilt besonders für die „latente psychische Gewalt“, den zwanghaften Exhibitionismus und die unfreiwilligen erotischen Fotographien von Schülern durch den inzwischen verstorbenen Haupttäter L. Stüper.
Darüber berichtet auch die Presse:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10490&detailid=805882
http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10490&detailid=805883
http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-ticker/2010/10/31/31-17-missbrauch.html
Die Rolle des im Frühjahr zurückgetretenen Rektors Schneider, der mit Stüper über Jahrzehnte eng verbunden war, sorgt für Empörung bei Betroffenen. Entgegen anderer Aussagen in der Vergangenheit sind hunderte von Bildern, die Stüper von Knaben gemacht hatte, von Schneider aufbewahrt und den Opfern wie den Ermittlern bis dahin vorenthalten worden. Darunter seien laut Zinsmeister-Bericht zwar nach heutigem Verständnis keine direkten kinderpornographischen Darstellungen, aber eine Reihe von Nacktaufnahmen und Bilder in erotischer Inszenierung.
Betroffene des Ako, die sich als Eckiger Tisch Bonn organisieren, haben an den Provinzial der Jesuiten dazu den folgenden Brief geschrieben: